Marsa Alam liegt im südlichen Ägypten am Roten Meer, 270 Kilometer südlich von Hurghada und ca. 60 Kilometer südlich vom internationalen Flughafen Marsa Alam. Es war früher ein gemütliches Küstendörfchen, das sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Kleinstadt entwickelt hat. Es verdankt sein Wachstum einerseits dem wachsenden Tourismus, anderseits liegt es an einem verkehrstechnisch wichtigen Knotenpunkt an der durchgehenden Küstenstrasse einerseits in Richtung Sudan, anderseits nach Edfu im Niltal.
Marsa Alam und die Umgebung
Anwohner:
Die etwa 10.000 Einwohner von Marsa Alam sind hauptsächlich Fischer, halten Schafe, Ziegen und Dromedare, arbeiten in den wenigen Minen, Marmor- und Granitsteinbrüchen, inzwischen arbeiten auch viele in der Tourismus-Branche. Bergbau wird in dieser Region seit Jahrtausenden betrieben. Bereits in pharaonischer Zeit und später unter den Römern war die Gegend bekannt für Vorkommen an Gold, Smaragden und Halbedelsteinen, sowie Kupfer und Blei.
Die Straße nach Edfu wurde vermutlich bereits unter Ptolemäus II. errichtet und führt vorbei an vielen historisch bedeutenden Plätzen, wie das Wadi Miya mit seinem berühmten Tempel, erbaut von Seti I. und dem Wadi Baramiya, wo die frühen Ägypter Gruben betrieben. Bis in englische Besatzungszeiten hinein war das Mahlen von Quarzstein mit dünnen Goldadern bei einem Gehalt von ca. 12 g Gold pro Tonne ein Geschäft, das dann wegen Unrentabilität eingestellt wurde. Seit wenigen Jahren sind die Minen durch australische Investoren mit modernen Methoden wieder in Betrieb genommen worden.
Die Einwohner der Gegend gehören ursprünglich zwei Stämmen an: den Ababda- im nördlichen und den Bedscha-Beduinen im südlicheren Bereich. Diese leben seit langem in der Ostküste und wurden bereits von den alten Ägyptern zur Verteidigung der Grenze eingesetzt.
Später haben sie sich mit den Arabern vermischt, die auch den Islam in das Land brachten. Sie betreiben Viehzucht, sind bekannt für die Holzkohle-Herstellung und waren auch als ausgezeichnete Jäger bekannt.
Ihre Häuser werden Kischa genannt und üblicherweise auf Anhöhen errichtet, um etwaigen Fluten nach Regenfällen zu entgehen. Das Bauen von Häusern ist Sache der Frauen, die diese aus Baumgeäst errichten und mit Palmblättern eindecken.
Häufig finden sich in der gesamten Gegend Felszeichnungen (Petroglyphen), die bis in präpharaonische Zeiten zurückreichen. Auf den Darstellungen sieht man damals noch vorkommende Tierarten wie Giraffen und Rinder, auch enthalten sie Jagdszenen. Zudem gibt es viele Plätze für geologisch Interessierte.